Variantenvergleich Turicum Fabrikgebäude Uster

2022

Infos

Im alten Fabrikgebäude der ehemaligen Turicumfabrik soll die bestehende fossile Heizung (Gas-Öl-Zweistoffbrenner) ersetzt werden. Die Wärmeverteilung über Radiatoren sowie die Elektroboiler zur Aufbereitung des Brauchwarmwassers sollen bestehen bleiben. Das Gebäude ist teilweise unter Denkmalschutz, was gewisse Einschränkungen mit sich bringt. Die Wärmeverteilung zu den angrenzenden zwei Gebäuden (ein Mehrfamilienhaus und ein Gewerbehaus) erfolgt über mehrere bestehende Fernwärmeleitungen.

Die s3 GmbH wurde beauftragt, verschiedene Heizungssysteme (Gas-Öl-Zweistoffbrenner, Pellet, Erdsonden-Wärmepumpe, Bachwasser-Wärmepumpe, Grundwasser-Wärmepumpe und Fernwärme) auf ihre Machbarkeit zu prüfen und ganzheitlich bezüglich ihrer finanziellen und ökologischen Auswirkungen zu vergleichen. Zudem sollte geprüft werden, ob weiterhin eine zentrale Heizung sinnvoll ist, oder ob die Gebäude voneinander entkoppelt werden und jeweils dezentral beheizt werden sollen.

Die Ergebnisse des Variantenvergleichs zeigten, dass aufgrund des begrenzten Platzes und der hohen erforderlichen Heizleistung nicht alle Systeme umsetzbar sind: Bachwasser- sowie Grundwasser Wärmepumpen sind an diesem Standort gar nicht umsetzbar beziehungsweise nicht bewilligungsfähig. Fernwärme aus dem Abwärmenetz der Kläranlage ist mit Abstand am teuersten, da neben den Investitionskosten hohe Contracting-Kosten anfallen. Die Bohrung der Erdsonden ist aufgrund der geringen Platzverhältnisse nur schwer umsetzbar. Aufgrund dieser Ergebnisse entschied sich die Bauherrschaft für ein Pellet-System. Von den nichtfossilen Systemen hat das System Pellet die geringsten Investitionskosten und schneidet finanziell über die nächsten Jahrzehnte betrachtet am besten ab. Zudem lässt sich Pellet auch mit den Anforderungen des Denkmalschutzes gut realisieren und erfordert keine Erneuerung des Stromanschlusses. Aufgrund des hohen Platzbedarfs für einen Pellet-Lagerraum entschied sich die Bauherrschaft, die drei Gebäude zu entkoppeln und dezentral zu beheizen.

Im Anschluss an die Studie wurde s3 GmbH beauftragt, die Detailplanung und Ausschreibung für den Heizungsersatz zu übernehmen.

Details
  • Altes Heizungssystem: Gas-Öl-Zweistoffbrenner
  • Baujahr Gebäude: 1860/1870
  • Anzahl Gebäude: 3
  • Art des Gebäudes: Gewerbegebäude
  • Spezielles: Steht teilweise unter Denkmalschutz
  • Heizleistung total: 360 kW
  • Wärmeabgabe: Radiatoren und Lufterhitzer
  • Standort: Uster
Leistungen
  • Machbarkeitsstudium der Energieerzeugungssysteme Gas-Öl-Zweistoffbrenner, Pellet, Erdsonden-Wärmepumpe, Bachwasser-Wärmepumpe, Grundwasser-Wärmepumpe, Fernwärme
  • Heizlastberechnung
  • Prüfung dezentraler und zentraler Varianten
  • Bilanzierung der finanziellen und ökologischen Auswirkungen der oben genannten Systeme
  • Optimierung der Komponenten aller oben genannten Systeme inkl. Erdsondensimulationen
  • Planung & Ausführungsbegleitung
Mehrwerte
  • Ermitteln der machbaren Varianten: Gas-Öl-Kombi, Pellet, Erdwärmesonden, Fernwärme
  • Ermitteln der Investitionskosten der Varianten
  • Ermitteln der Lebenszykluskosten (Betrieb, Unterhalt, Reinvestitionen etc.) der Varianten
  • Ermitteln des ökologischen Optimums