Variantenvergleich für MFH auf 1700 m ü.M. mit erschwertem Zugang in Madulain
2021
Ausgangslage
Für das Mehrfamilienhaus in Madulain wurde eine neue Lösung für die Aufbereitung von Heizungs- und Warmwasser gesucht. Dabei sollten die bestehenden Radiatoren erhalten bleiben, der Ölbrenner aber durch eine nachhaltigere Wärmeerzeugung ersetzt werden. Aufgrund der speziellen Begebenheiten fielen die Investitionskosten für das bevorzugte Erdsonden-Wärmepumpensystem ausserordentlich hoch aus, weshalb die Bauherrschaft sich entschied, eine Alternative zu prüfen. s3-engineering wurde beauftragt, die Machbarkeit für eine Luft/Wasser-Wärmepumpe zu beurteilen sowie die Investitionskosten zu schätzen.
Schwierigkeiten
Bei diesem Projekt fielen verschiedene Begebenheiten aus dem Rahmen, was die Bearbeitung umso spannender und herausfordernder machte. Der Zugang zur Liegenschaft ist erschwert, einzig eine schmale Holzbrücke führt zum Gebäude. Ein Helikopter wird deshalb für den Bau der neuen Heizung nötig sein. Die jetzige Heizzentrale ist zudem schwer zugänglich; die Komponenten müssten durch einen schmalen Gang von minimal 62 cm eingebracht werden. Die niedrigen Aussentemperaturen in diesen Höhenlagen (1’710 m.ü.M) im Winter in Kombination mit dem nicht optimalen Zustand der Gebäudehülle kreieren zusätzliche Hürden für eine Luft/Wasser-Wärmepumpe.
Variante Luft/Wasser-Wärmepumpe
Zusammen mit einem Wärmepumpenhersteller wurde die Situation vor Ort geprüft und eine für die Begebenheiten geeignete Wärmepumpe definiert. Die Ausseneinheit der Luft/Wasser-Wärmepumpe würde mittels einem kleinen Dach von den gewaltigen Schneemengen geschützt werden, die Heizzentrale würde in den Vorraum gelegt werden, welcher deutlich einfacher zugänglich ist. Allerdings müsste die elektrische Anschlussleistung für die Luft/Wasser-Wärmepumpe erhöht werden (was bei der Erdsonden-Wärmepumpe wegen dem geringeren Anlaufstrom nicht der Fall wäre), was zu deutlichen Mehraufwänden führen würde.
Systementscheid
Die Machbarkeit wäre so zwar gegeben, allerdings kann ohne Massnahmen an der Gebäudehülle eine Luft/Wasser-Wärmepumpe nicht mit gutem Gewissen empfohlen werden. Die Investitionskosten liegen in diesem Fall zudem in einem ähnlichen Bereich wie bei einem Erdsonden-Wärmepumpensystem. Begründet durch die bessere Effizienz der Erdsonden-Wärmepumpe und den folglich geringeren Kosten im Betrieb, entschied sich die Bauherrin schlussendlich für das Erdsonden-Wärmepumpen-System.
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- Altes Heizungssystem: Öl
- Anzahl Gebäude: 1
- Anzahl Personen: 6 (z.T. Ferienwohnungen)
- Heizleistung: 15.8 kW
- Wärmeabgabe: Radiatoren
- Energiebezugsfläche: 225 m2
- Standort: Madulain 1’710 m.ü.M
- Machbarkeitsstudium des Energieerzeugungssystems Luft/Wasser-Wärmepumpe für einen komplexen Fall
- Heizlastberechnung
- Investitionskostenschätzung
- Empfehlung weitere Vorgehensweise
- Ermitteln der Investitionskosten der Varianten
- Ermitteln der Betriebskosten der Varianten
- Entscheidungsgrundlage für die Bauherrin