Erdsondengutachten für Wärmepumpenersatz in MFH in Ruswil
2023
Ausgangslage
In einem Mehrfamilienhaus in Ruswil stand eine Erdsonden-Wärmepumpe bereits seit 1999 im Einsatz. Die Wärmepumpe musste aufgrund der Erreichung der Lebensdauer ersetzt werden. Aus zwei Gründen kann das Anschliessen einer neuen Wärmepumpe an bestehende Erdsonden problematisch sein. Erstens sind moderne Erdsonden-Wärmepumpen effizienter als ihre Vorgänger. Das bedeutet, dass bei gleichem Heizbedarf mehr Wärme aus dem Boden gezogen und dafür weniger Strom verbraucht wird. Zweitens wurden früher aufgrund anderslautender Normen die Erdsonden eher kürzer gebohrt wie heute üblich ist. Das heisst, pro Bohrmeter wird mehr Wärme aus dem Boden gezogen und viele alte Erdsonden laufen deswegen am "Limit".
Simulation der Erdsonden
Die Bauherrschaft hat diese Problematik richtig erkannt und die s3 GmbH vor dem Ersatz der Wärmepumpe beauftragt, ein Gutachten zu den bestehenden Erdwärmesonden zu erstellen. Mit einer Simulation der Wärmeflüsse wurde überprüft, ob die bestehenden Erdwärmesonden noch weitere 25 Jahre belastet werden können. Die Simulation nach SIA-Norm hat gezeigt, dass die bestehenden Sonden bei einer normalerweise zu erwartenden Belastung ausreichen werden. Bei einer erhöhten Belastung mit 24 Stunden Volllastbetrieb der Wärmepumpe an einem kalten Wintertag könnte die Minimaltemperatur in Zukunft jedoch unter den zulässigen Bereich von -3°C fallen. Um unnötige Investitionen für ein Regenerationssystem oder eine zusätzliche Erdsondenbohrung zu verhindern, wurde ein Massnahmenplan ausgearbeitet.
Empfehlung
Die s3 GmbH empfahl eine Wärmepumpe, die optimal auf den Bedarf des Gebäudes ausgelegt wurde und eine FreeCooling-Funktion integriert hat. Damit kann im Sommer über die Bodenheizung passiv mit sehr geringem Energieaufwand gekühlt werden und die Sonden werden zusätzlich leicht regeneriert. Ausserdem sollte eine Steuerung eingesetzt werden, bei der die Wärmepumpe in den rein elektrischen Betrieb umstellen kann, falls die Temperatur der Erdsonden unter -3°C fallen sollte. Um hohe Stromrechnungen und ein nicht effizienter Heizbetrieb zu verhindern, sollte die Betriebszeit des Elektroeinsatzes sowie die Sondentemperatur aufgezeichnet und jährlich ausgewertet werden. Falls die Temperatur in den Erdwärmesonden regelmässig die minimal benötigte Temperatur von - 3°C unterschreitet, kann nachträglich eine weitere Sonde gebohrt und angebunden werden.
Umsetzung
Im Anschluss an die Konzeptausarbeitung hat unsere Schwesterfirma Omneo AG den Ersatz der Wärmepumpe als technische Projektleiterin durchgeführt. Zusätzlich zur Wärmepumpe wurden Strom- und Wärmezähler installiert. Damit kann eine transparente und faire Abrechnung der Heizkosten für die beiden Hausteile erstellt werden. Um die Kundschaft flexibel und lokal betreuen zu können, übernahm die Hans Burri AG aus Malters die Installation der neuen Wärmepumpe.
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Gerne unterstützen wir auch Sie bei Ihrem Projekt. Kontaktieren Sie uns unverbindlich für eine Anfrage oder zur Terminvereinbarung telefonisch unter +41 44 244 46 44 oder per E-Mail an info@s3-engineering.ch. Wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören!
- Altes Heizungssystem: Erdsonden-Wärmepumpe
- Baujahr Wärmepumpe: 1999
- Heizleistung: 16 kW
- Wärmeabgabe: Fussbodenheizung
- Gutachten zu bestehenden Erdwärmesonden
- Heizlastberechnung
- Massnahmenplan für den Weiterbetrieb der Erdwärmesonden
- Optimale Dimensionierung der neuen Wärmepumpe
- Weiterbetrieb der bestehenden Erdsonden
- Free Cooling platzsparend und mit geringem Aufwand umgesetzt
- Dank Monitoring müssen Zusatzinvestitionen nur bei Notwendigkeit umgesetzt werden
- Weniger Platzbedarf als beim alten System
- Transparente und verbrauchsabhängige Abrechnung dank Einsatz von Wärmezählern